Ich sitze mit geschlossenen Augen in meinem Zimmer und versuche meine Achtsamkeit auf meinen Atem zu lenken, um meinen Geist zu beruhigen. Ich würde wirklich gerne meditieren, wenn nur die Geräusche vor meinem Fenster nicht so laut wären. Motorräder fahren vorbei, ein Kind weint und irgendwo schreit jemand jemand anderen an. Wenn meine Fenster besser isoliert wären, könnte ich die Ruhe genießen. Ich öffne meine Augen und sehe, dass mein Zimmer nicht aufgeräumt ist. Ich denke, wenn mein Zimmer sauberer wäre, könnte ich mich leichter auf meinen Atem konzentrieren. Ich entfliehe der Praxis und mache etwas anderes.
Erfahrungen wie diese werden von den meisten Menschen geteilt. Wir neigen dazu, uns perfekte Umstände in der Zukunft vorzustellen, in denen wir uns wohl, glücklich und zufrieden fühlen werden. Der neue Job, die neue Beziehung, die neue Wohnung versprechen die Perfektion, die wir vergebens suchen. Wir wehren uns gegen den gegenwärtigen Moment und anstatt uns mit ihm anzufreunden, suchen wir das Glück woanders.
Die Gefahr dieses Denkmusters besteht darin, dass Perfektion eine vom Verstand geschaffene Illusion ist. Als Sharon Gannon und David Life ihr erstes Jivamukti Studio in New York eröffneten, war die Umgebung mit heulenden Sirenen und lauten Menschen alles andere als perfekt. Sie haben sich jedoch dafür entschieden, die Umwelt so zu akzeptieren, wie sie ist. Die Upanishaden lehren uns, dass „ein befreiter Mensch alles mit Gleichmut betrachtet und keinen Unterschied zwischen einer Schlammpfütze und einem kristallklaren See sieht“.
Wenn wir aufhören, gegen den gegenwärtigen Moment anzukämpfen, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und zu versuchen, eine Vision der Perfektion in unseren Köpfen zu schaffen, werden wir erkennen, dass wir den Schlüssel zum Glück in unseren eigenen Händen halten. Wir können Ishvara Pranidhana, Hingabe an etwas Höheres, praktizieren, indem wir uns dem gegenwärtigen Moment hingeben.
Ich sitze mit geschlossenen Augen in meinem Zimmer und versuche meine Achtsamkeit auf meinen Atem zu lenken, um meinen Geist zu beruhigen. Ich höre vorbeifahrende Motorräder, ein weinendes Kind und eine schreiende Person. Jedes Geräusch, das ich höre, ist eine Erinnerung daran, im gegenwärtigen Moment zu bleiben. Ich nehme alles an, was diesen kostbaren Moment auf seine ganz eigene Art und Weise perfekt macht.